SiriuS - Ascended Master's Dictations

Das irdische Leben von Mutter Maria


 


 


Vor mehr als zwei Tausend Jahren lebte auf der Erde Mutter Maria. Heute ist es schwer zu glauben, dass sie ein irdisches Leben führte, das von den menschlichen Sorgen, Freuden und Schmerzen gefüllt war . Wir sind daran gewöhnt, sie als Aufgestiegene Meistrein wahrzunehmen, aber sie hatte auch irdische Eigenschaften. Von den Legenden und Erinnerungen der Zeitgenossen von Mutter Maria tritt ein ganz sichtbares Bild hervor: sie war mittelgroß, hatte goldfarbiges Haar, schnelle Augen mit den Pupillen wie schwarze Oliven, ihre Augenbrauen waren gewölbt und mäßig schwarz, ihr Blick war ernst aber nicht streng, ihre Nase war langförmig, die Lippen waren blühend, sie sprach in gemäßigtem Ton, ihr Gesicht war ein wenig langförmig, die Hände und Finger waren lang. Ihr Gang war still, gehalten, aber fest; ihre Kleidung war in natürlichen Farben, anspruchslos, ohne Luxus. Sie war nicht redselig, nichts Achtloses in der Rede, nichts Anstandswidriges in den Taten, sodass ihr Aussehen ein Ausdruck der Seele, ein Inbegriff der Reinheit war.


Die Zeitgenossen von Mutter Maria heben ihre gewandfreien geistigen Eigenschaften hervor. Sie hielt sich an die Regeln, keinen zu beleidigen, erniedrigen, jedem nur das Beste wünschen, die Älteren ehren, die Gleichstehenden nicht beneiden, Prahlerei vermeiden, sie suchte, vernünftig zu sein und verehrte Tugend. Nie war sie auf einen bescheidenen Menschen eingebildet, nie belachte sie einen schwachen, nie entzog sie sich einem Armen. Im Gespräch mit jedermann bewahrte sie stets den Anstand, war nie empört, insbesondere hatte sie keinen Zorn, war ganz einfach.

Das ganze irdische Leben Marias betrug 72 Jahre, wovon die Berechnungen der alten heiligen Väter der Kirche und angesehenen Kirchenhistoriker zeugen. .

Evangelist Lukas, der die heilige Jungfrau Maria näher kannte, legte von ihren Worten einige wichtige Ereignisse ihres Lebens nieder, welche sich auf die früheren Jahre ihres Lebens beziehen. Er war ein Arzt und Maler und hatte der Überlieferung zufolge auch ihr Porträt – Ikone abgebildet, von dem die späteren Ikonenbildner Kopien machten.

Marias Eltern lebten in der Stadt Nazareth, die drei Tagesreisen von Jerusalem entfernt war. Vater Joachim stammte aus dem Haus des Königs [1], Mutter Anna war die jüngste Tochter aus dem Haus des Hohepriesters Aaron[2]. Ihre ältere Schwester Sophia hatte eine Tochter Elisabeth, die später den Pfarrer Zacharias heiratete und wurde Mutter von Johannes der Täufer. So war also Elisabeth die Kusine von Mutter Maria, und Johannes der Täufer war Vetter des zweiten Grades dem Fleisch nach von Jesus.



Joachim und Anna waren Fromme, die durch ihre Demut und Barmherzigkeit zu den Nächsten bekannt waren. Sie lebten bis ins hohe Alter aber hatten keine Kinder. Das machte sie sehr traurig. Aber ungeachtet ihres Alters hörten sie nicht auf, Gott zu bitten, dass Er sie mit einem Kind segnete und gaben ein Versprechen, wenn sie ein Kind bekommen, wird es in Dienst Gottes eingeweiht. Endlich kam am 8. September ihre Tochter zur Welt. Sie erhielt den Namen Maria.
Als Maria drei Jahre alt wurde, waren ihre frommen Eltern bereit, ihr Gelöbnis zu halten: sie führten sie in den Jerusalemer Tempel für die Einweihung Gottes.

Der Tempel hatte außer seinen eigenen Sakralbauten viele Höfe und Hallen, in denen verschiedene Räumlichkeiten für die Unterbringung von den Personen eingerichtet waren, welche irgendeinen heiligen Dienst ausführten. Im Tempel lebten auch Witwen und Jungfrauen, die ein asketisches Leben führten.

Maria blieb im Tempel. Dort wurde sie mit anderen Jungfern unter der Anleitung von erfahrenen Lehrerinnen in dem Gesetz Gottes und in der Handarbeit geschult, betete und las die Heilige Schrift. Maria hatte einen scharfen Verstand, lernte gern, alle wunderten sich über ihre Vernünftigkeit. Von der Handarbeit beschäftigte sie sich mit der Spinnerei von dem Flachs und der Wolle, stickte gern mit Seide, insbesondere die pontifikale dienstliche Einkleidung und war dabei sehr geschickt.

Im Tempel wohnte Maria elf Jahre und wurde fromm, an allem Gott treu, unheimlich bescheiden und arbeitsfreudig. Indem sie nur Gott dienen wollte, legte sie Gelübde an, nicht zu heiraten und für immer Jungfrau zu bleiben.

Im Einklang mit dem damals geltenden Gesetz durfte sie nicht mehr im Tempel bleiben und sollte heiraten. Der Hohepriester Zacharias, indem er über ihre Versprechung wusste und diese achtete, um das Ehestand - Gesetz nicht zu verletzen, verlobte sie formell mit ihrem entfernten Verwandten, verwitweten achtzigjährigen Greisen Joseph [3], der eine Verpflichtung übernahm, sich um sie zu kümmern und ihren Zölibat zu schützen. Joseph lebte in der Stadt Nazareth. Er stammte auch aus dem königlichen Haus von David, aber er war nicht reich und arbeitete als Zimmermann. Von wenigen Sagen über Joseph in der Heiligen Schrift ist die Reife seines Charakters offensichtlich: er war recht fest in seinem Streben nach dem Heiligen, entschlossen, edel, aufrichtig, bescheiden, rein, friedlich, gab auf die Eingebungen seines Gewissens und auf die Gebote von oben her acht. Von der ersten Ehe hatte Joseph Kinder: vier Söhne, die in den Evangelien als Brüder von Jesus genannt werden und zwei Töchter. Eine von ihnen – Maria, wohnte im Haus ihres Vaters. Als Mutter Maria, vermählt mit Joseph, in sein Haus kam, befreundete sie sich mit seiner Tochter und hielt sie für ihre Schwester.

Wie die Sage erzählt, bekam Maria in Josephs Haus von dem Erzengel Gabriel die frohe Botschaft, dass Gott sie als Mutter Erlösers der Welt gewählt hatte.


"Als der Heilige Geist in das jungfernhaftes Bewusstsein der Jungfrau Gottes herniederstieg, die den Strahl der Mutter mit sich verkörperte, und die Kraft Gottes sie überschattete, ereignete sich in ihrem Schoß die Vereinigung der Energien Alpha und Omega für die Erfüllung der Verheißung über die Ankunft des Messias. Durch ihre Hingabe dem Strahl der Mutter und der Allerreinen Gestalt der Seele Christus magnetisierte Maria in ihren niederen Körpern und Chakren einen mächtigen Fokus der Polarität von Omega.

Die Erkenntnis Gottes als Mutter war so real im Bewusstsein von Maria, und ihre Identifikation mit der Flamme der Mutter so voll, dass in ihrem wahren Verständnis ihres „ich“ als Gott wurde sie auf der Ebene der Materie die Erkenntnis von Gott Sich Selbst als Mutter. Daher ist die Begrüßung Gabriels: „"Freu dich, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen" [4].

Dieses Ereignis vollzog sich im sechsten Monat nach der Erscheinung des Erzengels Gabriel dem Hohepriester Zacharias bezüglich der Geburt seines Sohnes – des künftigen Propheten Johannes der Täufer [5].


Später wurde an der Stelle der Verkündigung eine Kirche errichtet, unter der sich die ursprüngliche bescheidene Behausung von Mutter Maria befindet. Gleich den anderen armen Häusern in Nazareth liegt sie an der Ecke des Felsens an, in dem eine Krippe geschlagen wurde, welche aus drei Zimmern bestand. Heute kann man dorthin links von dem Altar einige breite Stufen aus dem weißen Marmor hinabsteigen. Am Eingang in diese heilige Krippe an ihrer rechten Seite ist der Gottesthron im Namen der Heiligen Anna, der Mutter der Gottesmutter eingerichtet. An der rechten Seite von dem Thron, mit zwei Stufen tritt man in den anderen Teil der Krippe ein, wo der Gottesthron zu Ehre des Heiligen Joseph eigerichtet ist. Im zweiten Teil der Krippe des unterirdischen Tempels zu Verkündigung, hinter der Kemenate der Allreinen befindet sich in der Mitte eine Tür, die durch eine Treppe mit 15 Stufen in die dritte Höhle führt, wo es außer der räumigen Kemenate noch zwei Seitentieferlegungen gibt, von denen eine, wie man ahnen kann, als ein einfacher Herd diente (es gibt eine Mauerrosette), eine andere war für die Aufbewahrung der Lebensmittel bestimmt. Zwei letzte Abteile dieser heiligen Heimstätte sind in ihrer ursprünglichen Art erhalten geblieben.

Das Geburtsjahr von Jesus war es schon im Altertum unmöglich, infolge verschiedener Veränderungen bei der Zeitrechnung durchaus aufs Genaueste zu bestimmen. Im Evangelium von heiligem Lukas handelt es sich um eine imperatorische Anordnung über die Volkszählung vor der Geburt Christi. Hebräer hatten eine Sitte, die Volkszählungen nach Volksstämmen und Familien zu führen, und jede davon hatte bestimmte Städte und Ahnenstätten. Bethlehem war Geburtsort von David, hierher sollten sich Joseph und Maria als Abkommen von David für die Volkszählung begeben. Die Stadt war klein, und die Häuser waren durch eine Menge für die Volkszählung angekommene Völker dermaßen besetzt, dass es keine unbesetzte Ecke gab. Sie hatten Zuflucht in der Stadtumgebung zu suchen. Nicht weit von der Bethlehem - Pforte gab es eine Höhle in einem Felsen, in die beim Ungewitter das Vieh getrieben wurde, und die Hirten unterschlüpften hier bei der Hitze und beim Unwetter. Im Inneren der Höhle war eine Vertiefung in den Felsen geschlagen, welche als Krippe für die Tiere diente. Maria und Joseph waren bezwungen, diese Höhle als Unterkunft zu benutzen, am gleichen Ort bekam Maria am 25. Dezember allein, ohne fremde Hilfe und schmerzlos Jesus.



Noch früher, als in Juda wusste man über die Geburt des Kindes – Messias im Osten. Die Weisen aus dem Morgenland [6], folgend dem weisenden Stern, kamen an den Ort der Geburt von Jesus, um ihn zu begrüßen und zu behüten und der Familie einige Mittel zu übergeben. Könnten sie erwarten, das Kind und Seine Mutter „unter dem Kamellen Unrat und schreienden Eseln zu sehen? Das menschliche Denken suchte den künftigen Propheten wenigstens neben einem Tempel oder an den imposanten Wänden zu unterbringen“[7]

Vor dem Sonnenaufgang zogen die Weisen die besten Kleidungen an, kamen durch den Viehtrieb in die kleine Behausung, an den Felsen anliegende. Am Herd war Maria mit dem Kind auf dem Schoß. Indem sie Wertsachen und heilige Dinge übergaben, warnten sie über die Notwendigkeit der Reisen vor. Der in dieser Zeit herrschende Herod war vorhin von dem Sturz seines Throns in Kenntnis gesetzt. Da er über die Vorhersage wusste und auch darüber, dass bald „ein neuer König Judas“ zur Welt kommen sollte, gab er einen grausamen Befehl, in Bethlehem und seiner Umgebung alle Kleinkinder zu töten. Maria und Joseph begaben sich nach Ägypten, um Jesus von den Griffen Herodes zu retten.


Nach der Rückkehr aus Ägypten machte sich die Familie wieder in Nazareth sesshaft. Joseph setzte seinen Job als Zimmermann fort, „indem er sich von der Arbeit seiner Hände ernährt wurde“. Heranwachsender Jesus teilte seine Arbeit und dabei mit solch einer Sorgfalt, dass die Menschen ihn nicht nur Sohn des Zimmermanns, sondern auch Tischler nannten.

Das Leben Marias verlief in jenen Beschäftigungen bei jener Demut und Gottseligkeit wie früher. Es gibt eine Sage, dass sie Lesen und Schreiben den Kindern beibrachte, eifrig den Armen diente, den Bettlern Almosen gab, die Kranken pflegte, den Waisenkindern und den Witwen half. Bei den Nadelarbeiten war sie nach wie vor unermüdlich, beschäftigte sich damit sorgsam, indem sie die Kleidung für sich und für ihren Sohn machte. Späterhin wob sie unter anderen Beschäftigungen einen roten fugenlosen Prunkchiton aus Leinen, der dauernd seine Kleidung war.

Nach der Rückkehr aus Himalaya, wo Jesus unter der Leitung seines Gurus – Herrn Meitreya, belehrt wurde, trat er auf die Öffentlichkeit für die letzten drei Jahre seines Dienstes auf. Diese Zeit wurde die größte Bewährung für Maria. Von diesen Jahren ihres Lebens ist es vor allem im Zusammenhang mit den Geschehnissen aus dem Leben ihres Sohnes bekannt. Ihre Liebe und Glaube trieben sie immer hin, nah an ihm in seinen dauernden Wanderungen zu sein. Neben dem Haus Pilates, direkt unter dem Torbogen zeigt man auf eine kleine Vertiefung an der Wand, indem man erzählt, dass an diesem Ort Mutter Maria während der Gerichtsfarce Jesus´ stand. Die Legende sagt, dass sich die Allerheiligste Jungfrau am Anfang des Kreuzganges an Pilates mit dem Bittgebet über die Gnade für ihren Sohn wandte. Sie erlebte auch die Kreuzigung Jesus...

Nach dem Himmelfahrt Jesus sammelte Mutter Maria seine Lehrlinge und Freunde und bildete eine Ansiedlung in Bethanien[8], wo sie die Lehre Gottes bekamen. In Apostels Joannes und anderen fünf Apostel Begleitung besuchte Mutter Maria verschiedene Regionen der Welt. Zuerst zogen sie nach Luxor in Ägypten hin, dann machten sie über das Mittelmeer eine Seereise auf die Insel Kreta. Über die Straße Gibraltar gehend, waren in Fatima in Portugal, in Lourdes in Südfrankreich, Glastonburi auf den Britischen Inseln und in Irland, indem sie den Pfad für jene vorbereitete, welche nach ihr kommen, um ihr Christusbewusstsein zu verbreiten. Diese Besuche legten den Grundstein für die Arbeit Apostels Paul in Griechenland und für die Erscheinungen von Mutter Maria in Fatima und Lourdes; bewogen den König Arthur, den Orden der Ritter der Tafelrunde zu bilden und sich auf die Suche des Heiligen Grals zu machen; erlaubten Heiligen Patrick, den christlichen Glauben auf das Territorium Irlands zu bringen.

Der Heilige Johannes von Damaskus beschreibt, wie am Ende ihres hervorragenden Lebens Maria aus dem Grab auffuhr, in welches die Apostel sie nach ihrem Entschlafen gelegt haben. Nachdem sie das Grab in drei Tagen geöffnet hatten, fanden sie nur zwölf weiße Lilien da.

 


[1] David, der erste König Judos und der dritte König Israels (1055 – 1015 vor Chr. , gem. der neuen Chronologie 1010 – 910). In seiner Jugend wurde durch seinen Zweikampf mit dem Philister Riesen Goliaths berühmt. David war der Gründer der einzigen Dynastie der jüdischen Könige. In den Sagen des jüdischen Volkes wurde David als Ideal eines mächtigen Königs, ein tapferer Krieger und geistiger Dichter vorgestellt. Religiöse Lieder und Gebete der Juden, Psalmen werden David als Autoren zugeschrieben. Nach dem Glauben der Juden sollte Messias von dem Stamm Davids auftreten. (Lexikon von Brockhaus - Efron)).

[2] Aaron war der erste Hohepriester des jüdischen Volkes und der ältere Bruder des Propheten und Gesetzgebers Moses (Ex. XXVIII, 1).

[3] Joseph (Verkörperung von St. German) wurde gesendet, um als Gönner und Beschützer von Maria und Jesus zu dienen.

[4] Die menschliche Aura. Kuthumi und Djwal Kul. Sieh auch Meditation auf die Mutter- Flamme. Link: http://sirius-eng.net/media/meditations/Meditation_on_the_Mother's_Flame.htm

[5] Mutter Maria und ihre Schwester Elisabeth erarbeiteten für Johannes den Täufer und für Jesus als sie Kinder waren, das Bildungssystem, das heute als Montessori Methode bekannt ist. (In dem Buch „Die Meister und ihre Wohnstätten“).

[6] Diese Zauberer waren El Moria, Kuthumi und Djwal Kul.

[7] Aus dem Buch von E. I. Roerich „Kryptogramme des Ostens“.

[8] Bethania ist die Siedlung in Palästina auf dem Ölberg, wo Jesus seinen letzten feierlichen Einzug in Jerusalem gemacht hat.