Sirius

Gautama Buddha
BUDDHA GOTAMA[1] (621 – 543 v. Chr.)

Der Große Weise aus Indien. Der Begründer des Buddhismus.

Geburtszeit und Geburtsort / Familie / Legenden. Geburtsort: Norden Indiens. Himalayisches Fürstentum Nepal mit der Hauptstadt Kapilavastu. Geburtszeit: Es wurde die Bestattungsurne mit der Asche vom Buddha und den Daten darauf gefunden: 621 – 543 Jahre v. Chr., laut denen der Buddha 78 Jahre gelebt hat. Die mündliche Überlieferung spricht davon, dass er 100 Jahre gelebt und 78 gelehrt hat. Er wurde in den ersten Maitagen bei Vollmond geboren. Seine Eltern entstammten dem Fürstengeschlecht der Shakya: sein Vater hieß Shuddhodana und seine Mutter Maya. Der volle Name des Prinzen lautet Gotama (siegreich) Shakyamuni (Shakya ist der Sippenname, muni bedeutet mächtig in Barmherzigkeit, Abgeschiedenheit und Stille) Prinz Kapilavastu Siddhartha (derjenige, der seine Vorbestimmung verwirklicht hat).

Buddha ist kein Name. Es bedeutet einen Bewusstseinszustand desjenigen, der die Wahrheit begriffen und die höchste Weisheit gefasst hat. „Buddha bedeutet in wortgenauer Übersetzung „der Erleuchtete“. (Briefe von Helena Roerich Band I, Brief vom 30. April 1935)

Der Name Buddha ist wie die Namen anderer Großen Weisen mit Legenden umwoben. Eine der Legenden erzählt davon, dass der Buddha als seine Mutter – Maya, die reinste der Frauen, erwählt hat und in ihren Körper in Form eines wunderbaren weißen Elefanten hereingegangen ist. Die Gestalt des weißen Elefanten versinnbildlicht in indischen Legenden die Geburt des göttlichen Avatara Vishnu (Avatara ist die göttliche Verkörperung). Eine andere Legende erzählt darüber, dass der große Rishi Atisha (ein Einsiedler, der in Himalaya gelebt hat) gekommen ist, um den neugeborenen Bodhisatthva (den Sohn des himmlischen Buddha) zu grüßen. Wie es der Brauch jener Zeit verlangte, versammelten sich am fünften Tag nach der Geburt vom Bodhisatthva 108 Weisen–Braminen im Palast des Königs, um dem Prinzen einen Namen zu geben und sein Schicksal vorherzusagen. Die gelehrtesten von ihnen sagten voraus, dass der Prinz sich von der Welt zurückziehen würde, nachdem er vier Zeichen gesehen hat – einen Alten, einen Kranken, einen Toten und einen Einsiedler, und dass er mit der Zeit ein Buddha werden würde.

Prinz Siddhartha wurde als Thronfolger erzogen. Er kostete alle Freuden, die Schönheit, Gesundheit, Macht und Reichtum gewähren. Als er in die Jahre kam, heiratete er ein schönes Mädchen. Er wurde von jeglichem Unglück und Leiden behütet. Die vier vorhergesagten Begegnungen machten ihn mit menschlichen Leiden bekannt und nötigten ihn, sein Schicksal zu ändern. Er spürte einen unüberwindlichen Wunsch, die Ursache aller menschlichen Leiden zu finden und entschloss sich, den Palast, die Eltern, die geliebte Frau, den neugeborenen Sohn zu verlassen.

Wendepunkte des Lebens. mit 24 Jahren (laut anderen Daten – mit 29 Jahren) verließ der Prinz den Palast und begab sich auf Wanderschaft in der Welt. Er ging den Pfad des reinsten Lebens, eines tiefen Nachdenkens, einer kolossalen Anspannung des Verstandes. In jener Zeit regte viele Menschen in Indien geistiges Suchen auf. Hunderte von Menschen, alt und jung, verließen ihre Häuser wegen der geistigen Erleuchtung und wurden Asketen auf der Suche nach Weisen, die ihnen helfen konnten, wahres Leben zu finden. Unter den Asketen fand der Prinz erfahrene Unterweiser. Sie machten ihn mit philosophischen Lehren, Methoden der Kontemplation und der Lenkung des Körpers vertraut, jedoch bei niemandem hat er die höchste Wahrheit gefunden, die Erlösung von Leiden schenkt. Einige Jahre lebte er so, wie Asketen gewöhnlich leben: er wanderte durch die Wälder, ging von einem Dorf zu einem anderen und nährte sich mit Almosen. Es waren Jahre einer harten Askese. Er stellte sich auf schwerste Proben, um Erleuchtung zu erlangen und die Höchste Wahrheit zu finden. Er schützte sich nicht vor der brennenden Sonne, vor Regen, vor Insekten. Er verzichtete sogar auf eine minimale Nahrung, bis er das Bewusstsein verlor. Er überzeugte sich aus eigener Erfahrung, dass Askese keinen Wert hatte, und definierte die als einen falschen Weg, was Feindseligkeit seitens der Asketen auslöste.

Ebenso wie andere große Wesen wurde der Buddha der Überlieferung nach schrecklichen Versuchungen unterzogen, mit welchen der Fürst der Dämonen, der Geist des Bösen Mara, seine Anstrengungen zu vernichten versuchte. Legionen von bösen Genien flüsterten Siddhartha Worte des Zweifels zu. Fürchterliche Ungeheuer umringten den Asketen. Bezaubernde Schar von Apsar, Töchtern von Mara, versuchte, Gotama mit wollüstigen Bewegungen und Versprechen zu fesseln. Das Haupt der Dämonen selbst versprach dem Buddha, alle Reiche der Erde und die Herrlichkeit dieser Reiche ihm zu geben, wenn er die Suche nach der Weisheit aufgibt. Shakya-Muni hat den Sieg über Versuchungen davongetragen und die oberste Weisheit, Erleuchtung erlangt. In Bodhi-Gaya, dem heiligen Gehölz am Ufer eines Flusses, am Ort, der Uruvela heißt, kam es zu der Höchsten Erleuchtung, die von ihm so lange erworben worden war. Mit 29 hat er das vollkommene Wissen und die Wahre Weisheit gefunden, wobei er ein Buddha geworden ist. Der Gedanke wurde klar und strebte der Tat entgegen, die er vollbringen sollte.

In den buddhistischen Überlieferungen handelt es sich auch um Wanderschaft des Lehrers außerhalb Indiens – nach Tibet, Hotan und Altai. Alte Legenden sprechen von der großen heimlichen Wanderung des Buddha auf den Wegen Asiens, von dem Besuch des Weißen Berges (Belucha) im Altai. In geheimen Büchern steht, dass der Buddha vor der Predigt von Benares die Geheimnisse der Weisheit in Himilayischer Heimstatt gefasst hat.

Seine erste berühmte Predigt über Grundprinzipien seiner Lehre hielt der Buddha in einem Park nicht weit von Benares. Bald bildete sich um ihn eine Gemeinschaft, die schnell wuchs. In die Gemeinschaft wurden alle aufgenommen – ohne Unterschied von Kasten, Geschlecht, Einkommensverhältnissen. Eintritt und Austritt waren frei. Der Eintretende erklärte sich nur bereit, der Lehre von Buddha zu dienen. Wenn der Ausgetretene zurückkehrte, wurde ihm nur eine Frage gestellt: „Verneinst du nicht?“ Die Lehre trieb die Verneinung aus und versklavte niemanden. Es gab nur wenige Regeln, und alle sie waren auf den Schutz der Selbständigkeit der Schüler gerichtet. Der Buddha strebte danach, dass das Leben in der Gemeinschaft freudig wurde. Die Ausbildung fing von der Reinigung des Herzens und des Bewusstseins von Vorurteilen und üblen Eigenschaften an. Von den Schülern waren sittliche Reinheit und Verzicht auf persönliches Eigentum erforderlich. „Das Eigentumsgefühl wird nicht nach Dingen, sondern nach Gedanken beurteilt. Man kann Gegenstände haben und braucht doch kein Eigentümer zu sein.“ (Agni Yoga; Gemeinschaft; 85) Der Buddha riet, weniger Gegenstände zu haben, um für sie nicht viel Zeit aufwenden zu müssen.

In die Gemeinschaft kam man auch mit Familien. Die Bedingung war, nur eine Frau zu haben und ihr treu zu sein. Der Buddha bemühte sich, Verbote zu vermeiden. Es gab kein Verbot, Fleisch zu essen, wenn jemand es wollte. Es gab Verbot von alkoholhaltigen Getränken.

Der Buddha erließ das Gebot, auf all das Negative zu verzichten und all das Schöne zu fördern. „Ich lehre, Sinha, solche Handlungen zu unternehmen, die in Tat, Wort und Gedanke gerecht sind, ich lehre, all die Seelenzustände zu offenbaren, die gerecht sind und nichts Böses tun.“ Sein Ziel war das Wachstum und die Entwicklung der Seele der Schüler. Der Buddha war bestrebt, die Schüler zu befreunden, die besten Voraussetzungen zu schaffen, damit sie das höchste Wissen erlangen. Wenn ein Schüler seine Gefühle beherrschte und auf all das Persönliche verzichtete, gab ihm der Lehrer eine Aufgabe und ließ ihn zu den Tiefen des Wissens zu. Der Buddha strebte danach, die Arbeiter des Allgemeinwohls, die Schöpfer des neuen Bewusstseins und die Verkündiger der Gemeinschaft zu erziehen, die bereit wären, die Neue Lehre zu tragen. Er schickte sie ins Leben als Lehrer und Gründer neuer Gemeinschaften.

Innerhalb von 45 Jahren lehrte der Buddha und bildete Gemeinschaften im Tal des Ganges nahe Benares. Die Überlieferung erzählt vom Gotamas Besuch der Heimatstadt, vom Wiedersehen mit dem Vater, der Frau, von der Bekehrung seines Bruders und seines Sohnes zu der neuen Lehre, sowie von vielen neuen Bekehrungen der Kaiser und der Normalsterblichen, der Armen und der Reichen.

Mit 80 Jahren hat der Buddha das Nirvana erreicht[2], deshalb wurde er als Tote für die Welt der Lebenden betrachtet. In Wirklichkeit hat der Buddha 100 Jahre gelebt. Er beendete seine Lehrerschaft in Kushinagar. Seine Überreste wurden verbrannt.

Die innere Erscheinung des Buddha. „Es gab niemals solch eine große religiöse Reform, die am Anfang nicht rein war. Die ersten Nachfolger des Buddha, ebenso wie die Jünger Jesu, waren alle Menschen der höchsten Sittlichkeit.“ (Isis entschleiert Band II).

„Ich sage, ohne zu schwanken, - bemerkt seinerseits Bartolomeo Saint-Iler, - dass es unter Ausnahme von Christus keine reinere, keine ergreifendere Figur unter den Gründern der Religionen gibt als den Buddha. Sein Leben ist einwandfrei. Sein Heroismus gleicht seiner Zuversicht … Er ist selbst das vollkommene Muster von all den Tugenden, die er verkündigt, seine Selbstverleugnung, seine Barmherzigkeit, seine unveränderliche Seelenruhe verlassen ihn kaum für einen Augenblick… und wenn er in den Armen seiner Schüler stirbt, stirbt er mit Gemütsruhe eines Weisen, der die Tugend in all seinem Leben angewandt hat. (Isis entschleiert Band II)

Die Lehre. Der Hauptgedanke des Buddhismus ist: alles im Weltall strebt nach ständiger Erneuerung. Es gibt keine unwandelbare Seele, alles verändert sich ununterbrochen. Alles im All ist dem Gesetz der Kausalität untergeordnet: weder Menschen noch Götter sind Ausnahmen von diesem universellen Gesetz. Das Wesen, das Ursachen erzeugt, muss für sie in dieser oder neuer Geburt verantwortlich sein, die sie gemäß seinem Karma erhält: seinen guten oder bösen Gedanken und Taten. „Ich lehre nichts als das Gesetz des Karma“. Der Buddha lehrte, dass es kein selbständiges „Ich“ gibt, das von Leben abgesondert ist. Und da es kein abgesondertes „Ich“ gibt, kann man nicht sagen, dass etwas mir gehört. Die Erkenntnis des Gesetzes der Einheit im Weltall sprengt den Begriff des Eigentums. Gotama Buddha gab der Welt die Lehre des Lebens, die Menschen lehren sollte, die Große Wahrheit in ihrem alltäglichen Leben zu gebrauchen. Er lehrte die Ethik des Lebens.

Der Buddha behauptete, dass die Quelle der Leiden und des allen Unglücks der Menschheit die Trübheit des Bewusstseins, des Wunsches und der Begierde ist. Die Unwissenheit ist das größte Übel und Verbrechen. Er hat geöffnet, dass der Weg der Erlösung von Leiden in Erleuchtung des Bewusstseins, in allmählicher eigener Vervollkommnung liegt. Der Buddha hat den Weg zu dieser Wahrheit geöffnet und ihn in acht rechte Stufen geteilt: Erkenntnis, die auf dem Wissen des Gesetzes der Kausalität basiert, Denken, Reden, Handeln, Leben, Arbeit, Achtsamkeit und Selbstdisziplin, Konzentration. Der Edle Achtfache Pfad ist der Pfad der Harmonisierung von Gefühlen und der Erreichung von Vorzügen eines Arhats: Mitleid, Sittlichkeit, Geduld, Mut, Konzentration und Weisheit.

Auf dem Pfad der Selbsterkennung lauern auf den Menschen 10 Hindernisse oder Fesseln: Illusion der Persönlichkeit, Zweifel, Aberglaube, körperliche Lüste, Hass, Anhänglichkeit an die Erde, Begehren nach Vergnügen und Beruhigung, Hochmut, Dünkel, Unwissenheit. Nur wenn man diese Fesseln zerreißt, kann man das höchste Wissen finden und die Erlösung – das Nirvana erlangen. Es genügt nicht, die Lehre bloß anzuerkennen. Man muss die im Leben befolgen. Alles wird dank persönlichen Bemühungen, mit menschlichen Händen und Füßen erreicht. «Unsterblichkeit kann nur dank ständigen guten Taten und Vollkommenheit durch Mitleid und Barmherzigkeit erlangt werden.“

Gutes zu tun und zu erkennen mit dem Ziel, Unsterblichkeit zu erreichen – hat nichts mit dem Edlen Pfad zu tun. Nirvana ist das Symbol der Uneigennützigkeit. „Ohne Gedanken an jegliche Belohnung und Errungenschaft muss das Leben durchschritten werden, solch ein Leben ist das Höchste.“ (Briefe von Helena Roerich Brief vom 11.06.1935) Die Grundlage des Edlen Pfades ist in der sittlichen Reinheit. Das höchste Ziel – Nirvana – zu erreichen kann man, wenn man den Weg der Tugend geht.

Der Buddha lehrte, die Gesetze der Natur und der eigenen Seele zu erkennen, ohne sich selbst zu fesseln, die Gründe der Leiden zu sehen und sie dank Wohltaten korrigieren zu können, die Wahrheit selbständig zu begreifen, seinen Glauben zu ehren und andere nicht zu tadeln, nicht zu verneinen, Wissen mit anderen zu teilen. Er lehrte die Furchtlosigkeit der Gedanken und Taten. „Über allem ist der Gedanke.“ „Alles wird sich dank dem Gedanken vollziehen.“ Er tut sowohl das Gut, als auch das Böse. Er lehrte, Gegensätze zu erfassen.

Der Buddha lehrte, dass die Lehre in Volkssprache darlegt werden muss, dass Vergleiche, bekannte Geschichten und Sagen verwendet werden müssen. Seine Rede überzeugte durch die Kraft der Einfachheit, Fasslichkeit.

Die Lehre des Buddha enthält keine Gewalt. „Er führt andere, ohne Gewalt anzuwenden.“ „Er wird edel genannt, wenn er keine Gewalt einem Lebewesen antut.“

Der Buddha lehnt persönliche Verehrung ab. „Die Lehre rettet nicht darum, weil Buddha sie erteilt, doch weil sie die Erlösung ist.“ Das Grundprinzip der Lehre ist – suche die Wahrheit selbst. Glaube nicht nur, weil andere glauben. Erforsche. Darum wurden Fragen, freie Besprechung von dem, was gelehrt wurde, begrüßt. Wahrheit ist Freiheit.

Der Buddha richtete seine Schüler in die Zukunft, sein Gebot den Schülern war – ihn weniger zu verehren, als den Lehrer, der in Zukunft kommt. Die Geschichte kennt kein anderes Beispiel der ähnlichen Selbstverleugnung. „Ich bin nicht der erste Buddha, der auf die Erde gekommen ist, ich werde auch nicht der letzte sein. Zu gebührender Zeit wird sich ein anderer Buddha in der Welt erheben, der Heimliche, der höchsten Erleuchtung, der mit Weisheit begabt ist, der glückliche, das ganze Weltall erfassende, der unvergleichliche Führer der Völker… Er wird das gerechte Leben verkünden, das vollkommene und reine, welches auch ich jetzt lehre… Sein Name wird „Maitreya“ sein.“

Die religiösen buddhistischen Traktate („Pratimoksha Sutra“ und andere) enthalten „zehn folgende Gebote. 1. Du sollst kein lebendes Wesen töten. 2. Du sollst nicht stehlen. 3. Du sollst dein Keuschheitsgelübde nicht brechen. 4. Du sollst nicht lügen. 5. Du sollst Geheimnisse anderer nicht verraten. 6. Du sollst nicht den Tod deiner Feinde wünschen. 7. Du sollst dir den Reichtum anderer nicht wünschen. 8. Du sollst beleidigende Worte und Schimpfworte nicht sprechen. 9. Du sollst nicht in den Luxus verfallen (auf weichen Betten schlafen oder faul sein). 10. Du sollst nicht Gold oder Silber annehmen.“ (Isis entschleiert Band II)

Die Mission. Der Große Lehrer synthetisierte die Gebote aller Lehrer des Allgemeinwohls, die vor ihm kamen. Er enthüllte von neuem „die Veden“ für die Menschen. Er zeigte das Ziel der Evolution als schöpferische Zusammenarbeit mit dem Weltall und den Fernen Welten. Der Buddha ist das erste Mitglied der Gemeinschaft der Fünften Rasse. Er war das erste wissenschaftliche Mitglied der Gemeinschaft. Dank ihm hat die Idee der Weltgemeinschaft als Allerweltzusammenarbeit der Völker Fuß gefasst: nichts existiert ohne Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe. Er fing als erster an von der Gleichheit der Menschen zu reden, er trat gegen die Kasten auf. Er ist der erste in der Geschichte der Religionen, der Seine Predigte in die Tat umgesetzt hat.

Die Lebensfähigkeit Seiner Lehre bestätigen überzeugende Tatsachen. Der Buddhismus hat sich nicht blamiert, den Glauben mit Feuer und Schwert verbreitend, und ist weniger als andere Religionen innerhalb von 27 Jahrhunderten entstellt worden.

„Nicht weit von der geheimnisvollen Uruvela[3] nähert sich der Buddha dem einfachsten Ausdruck aller Aufspeicherungen. Und auf den Ufern von Nairnajara erhellt er sich von der Entschlossenheit, Worte über die Gemeinschaft, über den Verzicht auf persönliches Eigentum, über den Wert der Arbeit zum Allgemeinwohl und über den Sinn der Erkenntnis zu sagen. Wissenschaftliches Herangehen an die Religion einzuführen war eine wahre Tat. Den Eigennutz von Priestern und Brahmanen anzuprangern war die höchste Kühnheit. Es war beispiellos schwierig, die wahren Hebel der menschlichen Kräfte zu offenbaren. Dem König in Gestalt eines gewaltigen Bettlers zu kommen war außerordentlich schön.

Beim Begreifen der menschlichen Evolution nimmt die Gestalt des Gemeinschaftsmitglieds Buddha einen unbestreitbar herrlichen Platz ein.“ (N. Roerich Altai – Himalaya)

„Die große Individualität Buddhas, sein in Materia Lucida [die feinste, doch nicht unsichtbare leuchtende Materie] gehülltes Feuriges Ego, befindet sich jetzt in Sphären, die unserem Planeten nahegelegen sind. In Anbetracht der bedrohlichen Zeit des Harmagedons befindet sich eine Anzahl Feuriger Bewohner in den unsere Erde umgebenden Sphären. Die Annäherung der feurigen Energien ermöglicht ihre Anwesenheit. Daraus mögen sie ersehen, wie bedrohlich unsere Zeit ist und welch hohe Kräfte sich um Rettung unseres Planeten bemühen.“ (Briefe von Helena Roerich Band I, Brief vom 30.4.1935)


[1] Der Text der Lebensbeschreibung wurde dem Buch „Die Großen Moralisten“ von V.I.Poljan entnommen

[2] Nirvana ist ein Zustand der Vollkommenheit aller Elemente und Energien einer Persönlichkeit, die ihre höchste, uns in diesem kosmischen Zyklus zugängliche Intensivität erreicht haben“. Es ist eine der vielen Definitionen des Begriffes Nirvana, die dem Buch „Die Grundlagen des Buddhismus“ entnommen wurde.

[3] Heute Uruvilva, am Ufer des Flusses Nairnajara, in der Nähe von der heutigen Bodh Gaya im nordöstlichen Indien; hier hat der Buddha laut Überlieferung Erleuchtung erlangt.